Donnerstag, 30. Mai 2013

Alltag

Der Weg zurück in meinen Alltag geht nur mit sehr kleinen Schritten.
Die viele freie Zeit ist kein Gewinn ganz im Gegenteil. Sie macht es mir sehr schwer, eine feste Struktur in meinen Tag zubekommen. Sollte ich in einem Moment gut drauf sein, habe ich im nächsten Moment das Gefühl, mich irgendwo runterstürzen zu müssen. Mir fällt es sehr schwer, mich in meinem Alltag an Vereinbarungen zu halten. Oft wird mir geraten in eine Klinik zu gehen, denn dort hätte ich die Sicherheit, dass jemand in der Nähe ist, wenn es mir schlechter ginge. Ich bin eigentlich jemand, der selten Hilfe annimmt, ich regel lieber alles selber, aber es war ein Lernprozess, der immer besser funktionierte. Zuhause besteht immer die Angst, zu tief zu fallen, in Panik zu geraten.

Ich habe mir mittlerweile auch wieder angewöhnt, T-Shirts zu tragen.
Klar, es fällt schwer die Narben zu verstecken, besonders wenn neue hinzukommen würden.

An Nähe musste ich mich erst wieder langsam gewöhnen.
Der Person gegenüber musste ich also alles erzählen.
Jedes kleinste Detail habe ich ihr über mein Leben erzählt.
Im ersten Moment dachte ich, dass sie mich für alles was ich getan habe verurteilen wird, wie viele vor ihr.
Aber ihre Reaktion hat mich sehr verblüfft.

Sie nahm mich in den Arm und sagte:
"Hey, es ist deine Vergangenheit und wir reden von jetzt und hier!
Es war einmal. Deine Vergangenheit, hat mir der Liebe zueinander nichts zutun.
Ich liebe das jetzt und hier, nicht das was einmal war!"

Und in diesem Moment wusste ich, ich habe jemanden gefunden, der mich versteht und für mich da ist.
Die mich so akzeptiert wie ich jetzt bin.

Wir kennen uns nun fast fünf Jahre und es gab bis jetzt keinen einzigen Streit.
Wir verstehen uns einfach super und wissen (fast) alles von einander.

Ich liebe sie einfach <3

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